Lernen in der Natur

Naturerfahrung & Umweltfreundliches Handeln

Mittlerweile gibt es viele Studien, die beweisen, dass sich Spielen und Lernen in der Natur positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirkt. Trotzdem finden viele Aktivitäten drinnen statt, in gemauerten oder virtuellen Räumen. Was nicht schlechter ist, nur das Mass macht das Gift, sagte schon Paracelsus.

Ich kenne es aus eigener Erfahrung: eine Schulbank drücken kann bedrückend sein. Kinder möchten im eigenen Tempo und nach eigenen Interessen entdecken, beobachten, Fragen stellen und hinterfragen. Sie möchten sich bewegen, Mut haben und beweisen, aufmerksam sein und in eigenen Welten verweilen. Der Schulort Natur hat dies alles zu bieten. Wir brauchen uns nur neuen Wegen zu öffnen.

Ebenfalls belegt ist der direkte Zusammenhang zwischen gemachten Naturerfahrungen in Kindheit und Jugend und dem Handeln zu Gunsten der Natur als Erwachsene. Häufige und positive Aufenthalte in der Natur fördern eine positive Grundeinstellung und die Bereitschaft, als Erwachsene die Natur aktiv zu schützen. 

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

Nachhaltige Entwicklung bezeichnet eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen (Kurzdefinition nach Brundtland-Bericht 1987). Diese Vision wurde 1992 an der UNO-Konferenz zu Umwelt & Entwicklung durch die "Erklärung von Rio" konkretisiert. Der Begriff der Nachhaltigkeit tauchte erstmals in der deutschsprachigen Forstwirtschaft im 18. Jahrhundert auf und beschrieb die Idee, dass nur die nachwachsende Masse an Bäumen geschlagen werden solle. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltige_Entwicklung, gekürzt und verändert)

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) vermittelt Wissen und Kompetenzen, ganzheitlich zu denken und zu handeln.

BNE ist eine der Grundlagen des Lehrplan 21 und somit wichtiger Bestandteil des heutigen Unterrichts. Im Lehrplan 21 wurden sieben fächerübergreifende Themen unter der Leitidee Nachhaltiger Entwicklung aufgenommen, eines davon ist "Natürliche Umwelt und Ressourcen".

Heutige Herausforderungen wie Klimawandel, Verbrauch und Verteilung von Ressourcen, Migration, Gesundheit von Mensch und Natur zeigen uns, wie wichtig es ist, Abhängigkeiten zu erkennen und Zusammenhänge zu verstehen. Nur wenn wir Bescheid wissen, können wir gezielt handeln und so Teil der Nachhaltigen Entwicklung sein. Leider wird "Nachhaltigkeit" heute geradezu inflationär verwendet. Nicht überall wo Nachhaltig draufsteht ist es auch der Inhalt.

Die sechs Stufen beschreiben die Entwicklung zu einer gereiften Kompetenz in der Umweltbildung (Übersetzt nach: Bjørn Helge Bjørnstad, Forestry Extension Institute, Norway; „Pedagogic steps in environmental maturity“, 2013)

Die ersten vier Stufen erreicht die Umweltbildung noch relativ zügig. Die Herausforderung besteht darin, die Möglichkeiten zu Entscheidungen und Mitbestimmung anzubieten.

 

Quelle: https://www.waldwissen.net/de/lernen-und-vermitteln/waldpaedagogik/mehr-als-wissensvermittlung

Artikel "Viel mehr als Wissensvermittlung" von Dirk Schmechel, 25.08.2015

Naturbezogene Umweltbildung (NUB)

"Die naturbezogene Umweltbildung will durch das aktive Erleben und Verstehen in und mit der Natur eine vertiefte Beziehung zur Umwelt schaffen und damit Prozesse für umweltverantwortliches Handeln initiieren und unterstützen." (Quelle: www.silviva.ch)

Naturbezogene Umweltbildung ist einer von verschiedenen Zugängen zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Und dringender denn je: Ich erachte es als unsere Pflicht, Kinder auf heutige und künftige Herausforderungen bezüglich Umwelt, Klima und natürliche Ressourcen vorzubereiten.

Nebst der naturbezogenen ist die sachbezogene Umweltbildung ebenso wichtig. Dazu gehören Themen wie Abfall, Mobilität, Ressourcen und Energie.

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